First Escape Tour, Tag 2

Ich weiß nicht, ob ich den gestrigen Tag in Worte fassen kann. „Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“, wäre vielleicht eine Möglichkeit. Total euphorisiert hatten wir zunächst beim Aufbau Probleme mit den Mikros und Kabeln. Dann sollte es endlich losgehen … und unser zentrales  Monitor-Case hat nicht funktioniert. Dabei handelt es sich um ein Rack, in das die Signale aller Instrumente und des Gesangs eingespeist werden und daraus für alle Musiker ein spezifischer Bühnensound gemixt wird. Der wird dann von dort in die In-Ear-Monitor-Kopfhörer unserer Musiker gefunkt. So sollte es zumindest sein. Gestern hat Korinna jedenfalls ihre Stimme und alles andere nicht gehört. Wie es klingt, wenn man singt ohne sich selbst zu hören könnt Ihr ja mal ausprobieren. Trotz  Rumsuchen, Kabel wechseln, Nachdenken und Rätseln bis kurz vor Einlass konnte das Problem nicht gefunden werden. So viele Jahre haben die fünf für diesen Augenblick gearbeitet … und nun das. Alles umsonst? Der Soundcheck lief parallel, zumindest halbwegs. Tom musste Hannes Gitarre mit checken, Korinna hört sich immer noch nicht. Was machen – eingraben, heulen? Die Zeit läuft ab. Ohne vernünftigen Soundcheck geht´s los. Korinna hört sich über die Side-Fills (das sind Boxen, die einen rudimentären Sound für die Bühne produzieren) und die PA (für die Zuschauer) wenigstens halbwegs. … und dann war das Konzert aber doch ganz gut. 🙂

Hui, was für ein Start! Ein Freund, der auf dem Konzert war, meinte ich hätte zehn Jahre älter ausgesehen. Was lernt man daraus? Cool bleiben, nicht die Ruhe verlieren! Improvisieren! Irgendwie geht es dann doch. Vielleicht ist es ja ganz gut, solche Lektionen gleich am ersten Tag zu lernen.

Über eine schmale Treppe haben wir die Technik, Instrumente u.s.w. zum Hinterausgang geschleppt, bei leichtem Schneefall alles eingepackt. Fertig. Hamburg und der Delphi Showpalast bleiben hinter uns. Irgendwann nachts hatte ich dann Gelegenheit im Bus meine kalte Pizza zu essen. Das war wahrlich ein bemerkenswerter Start ins Tourleben.

Nach der ersten Nacht in meiner sargähnlichen Koje (ich habe schlecht geschlafen) haben wir schon wieder alles ausgeladen. Berlin, Postbahnhof. Wenn jetzt der Monitor funktioniert … Rock‘ Roll!
… und jetzt komm ich auch mal zum Zähneputzen.

 

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